Marion Löning:
Schulleiterin und Lehrerin an der Edith-Stein-Schule in Ludwigslust

„Du bist deines Glückes Schmied“ ist die Devise von Marion Löning. Als Schulleiterin und Lehrerin der Edith-Stein-Schule in Ludwigslust arbeitet sie mit Kindern und Eltern, ist sowohl Kollegin als auch Chefin. Trotz vier Kindern hat sie sich bewusst gegen das Modell „klassische Hausfrau“ entschieden. Was sie Frauen mit auf dem Weg geben möchte: Wer rechts und links des Weges schaut, für den ergeben sich immer Möglichkeiten. Im Interview erzählt sie mehr über sich.

Was hat Sie auf Ihrem Karriereweg besonders geprägt?

»Nicht immer bin ich den geraden Weg gegangen. Ich habe die Augen offen gehalten und links und rechts geschaut – es hat sich immer etwas ergeben. Denn wichtig ist nicht nur, was man mal gelernt hat, sondern wo du dich hinbewegen willst. Ich beispielsweise bin studierte „Magistra Artium“ für Romanistik und Politik. Mein Berufsweg begann im Marketing einer Bank, dann wurde ich Lehrerin. An einem Gymnasium in der Region wurde eine Lehrkraft für Sozialkunde gebraucht – also fing ich dort an.
Zur Entwicklung gehören bewusste, eigenverantwortliche Entscheidungen. Mir wurde beispielsweise als Teilzeitkraft in der Bank eine Fortbildung verwehrt. Da wurde mir klar, dass ich mich nicht von der Einschätzung anderer und den Umständen abhängig machen darf, sondern meinen eigenen Weg gehen muss, wenn ich mich weiter entwickeln will.

„Zur Entwicklung gehören bewusste und eigenverantwortliche Entscheidungen.“

Besonders mein Wechsel nach M-V 1991 von Meppen über Köln nach Ludwigslust hat mich geprägt. Bereits vor der Wende (seit 1974) war ich oft mit meiner Familie bei der Verwandtschaft im Osten der Republik. Für meinen Mann und mich war nach der Maueröffnung schnell klar, dass wir hier leben wollen. Es war eine bewegte Zeit mit Herausforderungen und vor allem vielen Möglichkeiten. Es kam für mich nie in Frage, eine „klassische Hausfrau“ zu sein. Das hat mir wohl meine Mutter mit in die Wiege gelegt, denn schon sie arbeitete, was in dieser Generation im Westen eher untypisch war.«

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Dieser Satz von Antoine De Saint-Exupéry bewegt mich besonders und spiegelt meine Einstellung wieder.

Haben Sie weitere Anmerkungen oder Botschaften, die Sie ausmachen bzw. die Sie anderen Führungsfrauen mit auf den Weg geben wollen?

»Sie müssen authentisch sein und sollten es immer bleiben, auch wenn Sie die Rolle als Führungskraft einnehmen. Vermeiden Sie es, „im Elfenbeinturm zu sitzen“ und haben Sie keine Angst vor Veränderungen. Bitten Sie um Feedback. Niemand ist perfekt, man kann von allen Menschen und Kollegen um sich herum immer noch etwas lernen. Das hilft Ihnen auch bei kritischer Selbstreflexion, so meine Erfahrung.«

Was verbinden Sie mit dem Begriff „Einzigartigkeit“?

»Jeder Mensch ist einzigartig! Und ich finde es wichtig, jeden Menschen zu sehen und ihn wahrzunehmen. Leider sind viele Begegnungen heute automatisierte Vorgänge. Denken Sie an die Kassiererin im Schnellrestaurant. Verkauf, Zahlung, Verabschiedung finden hier meist ohne echten Blickkontakt statt. Dabei sind die Einzigartigkeit jedes Menschen und Wahrnehmung als Person für einen wertschätzenden Umgang essentiell. Übrigens, nicht jeden muss man mögen: Dennoch ist, unabhängig von der aktuellen Beziehung zu einer Person, ein wertschätzender Umgang die Grundlage für jeden weiteren Beziehungsfortgang.«

„Du musst dem Menschen in
seiner Situation begegnen.“

Was verbinden Sie mit dem Begriff „Lieblingsplatz“?

»Spontan denke ich an die Wiese im Schlosspark (am Ende des Johannisdamms) in Ludwigslust, aber auch an Paris, als die für mich schönste Stadt der Welt.«

Was verbinden Sie mit dem Begriff „Tapetenwechsel“?

»Urlaub! Ich bin ein Urlaubsmensch, der gerne andere Orte sieht und kennenlernt, insbesondere mit den dazugehörigen Sprachen.«

Steckbrief

Name:
Marion Löning

Jahrgang:
1966

Anzahl Kinder:
4 Kinder, 18, 24, 26 und 29 Jahre alt

Hobbies:
Stricken (als Ausgleich vor dem Fernseher), Badminton, Lesen

Ehrenamtliche Tätigkeiten:
Mitglied der Stadtvertretung Ludwigslust

Branche / Unternehmen:
Edith Stein Schule Ludwigslust

Position:
Klassenlehrerin und Schulleiterin

Schwerpunkte der aktuellen Tätigkeit:
Arbeit mit Kindern und Eltern sowie Kollegin und Chefin (beides) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

ergänzende Aufgaben:
Lehrerin mit Leidenschaft und nebenbei Schulleitung

Wie viele Mitarbeiter/innen sind Ihnen unterstellt?
20