Kristina Timmermann ist Geschäftsführerin des Kinderzentrums Mecklenburg und deren fünf Tochterunternehmen mit Sitz in Schwerin. Das soziale Zentrum ist eine ärztlich geleitete, ambulante Einrichtung für Kinder und Erwachsene, die individuelle Unterstützung benötigen. Den Firmenverbund, der in Mecklenburg und teilweise auch landesweit tätig ist, führt sie zum Teil als alleinige Geschäftsführerin bzw. teilt sich die Geschäftsführung mit weiteren Personen. Kristina Timmermann ist eine engagierte, weltoffene und aufgeschlossene Frau, die schon immer Spaß daran hatte, Dinge anzupacken und dabei zu lernen.
Ich mag es laut, schnell und bunt!
Im Interview mit Kristina Timmermann
Was haben Sie beruflich richtig gemacht?
Nach dem Studium war ich hochmotiviert. Im ersten Job machte mir mein damaliger Chef auch Mut und sah mein Potential als zukünftige Geschäftsführerin im Unternehmen. Irgendwie kam es aber anders. Hier sah ich mich erstmals mit dem Phänomen der gläsernen Decke konfrontiert. Dann habe ich mich als Geschäftsführerin beim Verein „Das Boot“ in Wismar beworben und wurde angenommen. Das war ein wichtiger Karriereschritt! Ich war mutig, meine Chancen zu erkennen und zu ergreifen. Ich hatte die Möglichkeit, eigene Aufgabenbereiche zu finden, zu gestalten und Entscheidungen zu treffen.
Nach über sechs Jahren bin ich dann mit viel Führungserfahrung ins Kinderzentrum zurückgekehrt. Rückblickend war es ein großer Vorteil, nicht aus dem Team heraus in die Führungsebene gewechselt zu haben, sondern mit diesem Abstand.
Was zeichnet ihren Führungsstil aus?
Ich arbeite mit meinen direkten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr engmaschig zusammen und bin sehr froh, ein großes Team von Experten an meiner Seite zu haben. Wir arbeiten gemeinsam an Lösungen. Ich würde das als kooperativen Führungsstil bezeichnen.
Muss man als Führungskraft gemocht werden?
Was erwarten Sie von ihren Mitarbeitern?
Zuverlässigkeit, Klarheit und eine Offenheit, Dinge im Blick zu haben. Mir ist wichtig, dass meine Kolleginnen und Kollegen sich mit ihren Ideen einbringen und auch Verantwortung für ihren Arbeitsbereich übernehmen. Auch Transparenz ist sehr wichtig. Ich informiere mein Team vollumfänglich, soweit keine (arbeitsrechtlichen) Gründe dagegen sprechen.
Was sind ihre Stärken?
Ich bin authentisch, verlässlich und eine unverbesserliche Optimistin. Und: Ich mag es laut, schnell und bunt.
Was sind ihre Schwächen?
Ich bin nicht so wahnsinnig gründlich. Da darf ich mich noch entwickeln.
Stimmt die Behauptung, dass Führung einsam macht?
Haben Sie eine Botschaft, die Sie anderen Führungsfrauen mit auf den Weg geben wollen?
Nur Mut! Vieles lernt man beim Erleben. Und vor allem: Keine Angst vor Fehlern haben. Wer keine Fehler macht, kann nicht lernen und überschätzt sich zunehmend. Wichtig ist es, zu Fehlern zu stehen – für sich und andere.
Steckbrief
Name:
Kristina Timmermann
Jahrgang:
1977
Anzahl Kinder:
2+2 (1998, 2000, 2000, 2005)
Hobbies:
Fotografie, reisen, Malen und Zeichnen
Branche / Unternehmen:
Sozialwirtschaft, Kinderzentrum Mecklenburg und 5 Tochtergesellschaften
Position:
Geschäftsführerin der Kinderzentrum Mecklenburg gGmbH
Vorstand im Paritätischen Landesverband M-V, Präsidiumsmitglied Verein „Das Boot“ Wismar
Schwerpunkte der aktuellen Tätigkeit:
Geschäftsführung in 6 Firmen
Wie viele Mitarbeiter/innen sind Ihnen unterstellt?
Ca. 170 vertragl. gebundene Personen
Was verbinden Sie mit dem Begriff „Tapetenwechsel“?
Mit dem Begriff verbinde ich eigentlich einen Umzug oder eine Reise, das Gewinnen von neuen Eindrücken. Veränderung eben. Auch ein Wechsel des Arbeitsplatzes, der völlig neue Möglichkeiten eröffnet, gehört dazu.
Was verbinden Sie mit dem Begriff „Einzigartigkeit“?
Jeder und jede ist komplett einzigartig. Wichtig ist es, damit umzugehen.
Was verbinden Sie mit dem Begriff „Lieblingsplatz“?
Für mich ist das meist ein Ort, an dem ich schöne Fotos machen kann. Gern auch in einer Großstadt mit viel Gewusel drum herum.